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Das Wachstumschancengesetz – Vorteile für Existenzgründer und KMUs

Das Wachstumschancengesetz ist ein bedeutendes Gesetzespaket, das sich auf viele Bereiche der deutschen Wirtschaft auswirkt. Ziel des Gesetzes ist es, die Rahmenbedingungen für Unternehmen – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie Existenzgründer – zu verbessern. Doch welche Vorteile bietet das Wachstumschancengesetz genau für Gründer und KMUs? 

Was ist das Wachstumschancengesetz?

Das Wachstumschancengesetz wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, um den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen langfristig zu stärken. Im Kern zielt das Gesetz darauf ab, steuerliche Entlastungen zu schaffen, bürokratische Hürden abzubauen und so Wachstum und Innovation zu fördern. Für KMUs und Existenzgründer ist das Gesetz von besonderem Interesse, da es finanzielle Entlastungen und Erleichterungen in der Unternehmensführung vorsieht.

Steuerliche Vorteile für KMUs und Existenzgründer

Ein zentraler Aspekt des Wachstumschancengesetzes sind die steuerlichen Vorteile. Diese Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, die Liquidität zu erhöhen und Investitionen zu erleichtern.

  • Degressive Abschreibung: Für bewegliche Anlagegüter, die im Zeitraum vom 1. April 2024 bis zum 31. Dezember 2024 erworben werden, können Unternehmen anstelle der linearen Abschreibung die degressive Methode nutzen. Dies ermöglicht eine schnellere Abschreibung der Kosten in den ersten Jahren, was die Steuerlast reduziert und besonders in der Wachstumsphase zusätzliche finanzielle Flexibilität bietet.
  • Erhöhung des Investitionsabzugsbetrags: Seit dem 1. Januar 2024 wurde der Investitionsabzugsbetrag erhöht, was es Unternehmen ermöglicht, bis zu 50 % der geplanten Anschaffungskosten im Voraus steuerlich geltend zu machen. Die Investition muss dabei innerhalb von drei Jahren nach der Bildung des Abzugs erfolgen. Dies schafft zusätzlichen finanziellen Spielraum für zukünftige Anschaffungen und Erweiterungen.
  • Anpassung des Verlustvortrags: Ab 2024 gelten neue Regelungen für den Verlustvortrag, die es Unternehmen erleichtern, Verluste aus den Gründungsjahren mit künftigen Gewinnen zu verrechnen. Insbesondere können Verluste in den ersten Jahren effektiver genutzt werden, um in späteren profitablen Zeiten die Steuerlast zu senken.

Weniger Bürokratie für mehr Flexibilität

Ein weiteres Ziel des Wachstumschancengesetzes ist der Abbau bürokratischer Hürden, die insbesondere Existenzgründer und kleine Unternehmen oft stark belasten. 

Viele Unternehmer beklagen den hohen Aufwand für Steuererklärungen und Buchhaltung. Das Wachstumschancengesetz beinhaltet Regelungen zur Vereinfachung der Steuererklärung, wodurch vor allem kleinere Unternehmen entlastet werden. Eine vereinfachte Steuererklärung spart nicht nur Zeit, sondern kann auch helfen, Buchhaltungskosten zu senken. Durch das Gesetz wird der Einsatz digitaler Lösungen in der Verwaltung und Buchhaltung unterstützt. Dies umfasst zum Beispiel die Einführung elektronischer Steuerbescheinigungen und die Digitalisierung von Meldungen. Für KMUs bedeutet dies, dass der Aufwand für manuelle Prozesse gesenkt wird und die Effizienz steigt.

Ein sehr positiver Effekt ist die Anpassung bei der Dokumentationspflicht. Für Gründer und junge Unternehmen reduziert das Wachstumschancengesetz die Anforderungen an Dokumentationen. Dies erleichtert den Einstieg in den Markt und verschafft mehr Zeit für die eigentliche Geschäftsführung und Innovation.

Förderung von Investitionen und Innovationen

Ein wichtiges Element des Wachstumschancengesetzes ist die Förderung von Investitionen in Innovation und Forschung. Innovative Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, erhalten über das Wachstumschancengesetz steuerliche Förderungen. Hierbei wird ein Teil der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steuerlich absetzbar gemacht. KMUs und Start-ups, die häufig im Bereich Innovation tätig sind, können hier profitieren, da sie einen Teil ihrer Investitionen über Steuererleichterungen zurückholen können.

Um die globale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu stärken, bietet das Gesetz Unterstützung für den internationalen Markteintritt. Dies kann besonders für Start-ups, die ihre Produkte oder Dienstleistungen auch international vertreiben wollen, von Vorteil sein.

Die Digitalisierung ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor. Über das Wachstumschancengesetz werden Investitionen in digitale Technologien und Prozesse erleichtert. Das bedeutet, dass Unternehmen, die in digitale Infrastruktur investieren, Steuervergünstigungen nutzen können.

Das Wachstumschancengesetz als Motor für KMUs und Gründer

Das Wachstumschancengesetz ist mehr als nur eine Steuerreform – es ist ein Paket an Maßnahmen, das Wachstum und Innovation fördern soll. Die steuerlichen Entlastungen, der Abbau von Bürokratie und die Investitionsanreize helfen dabei, Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen und die Gründung neuer Unternehmen zu fördern.

Für Existenzgründer und KMUs, die oft mit knappen finanziellen Mitteln starten, bietet das Gesetz entscheidende Vorteile. Durch die Reduzierung der Steuerlast und die Erleichterung von Investitionen wird es einfacher, ein Unternehmen nachhaltig aufzubauen und zu expandieren. Die vereinfachte Verwaltung und die Digitalisierungsoffensive unterstützen zudem dabei, den Fokus auf das Kerngeschäft zu legen und administrativen Aufwand zu minimieren.

Ein Beitrag von Sandra Schöneberg
Bild: freepik.com


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